Online vs. Regional: Unser Konsumverhalten und seine Auswirkungen auf den Standort

Hast du in deinem Wohnumfeld noch viele Läden und Geschäfte? Geschäftsschließungen und -Abwanderungen sind inzwischen ein häufiges Phänomen in vielen Städten und Dörfern Österreichs. Wie und wo wir konsumieren wirkt sich direkt und indirekt auf unser regionales Umfeld aus. Also auch auf die Unternehmen in unserer Umgebung und somit auch unsere unmittelbare Lebensqualität.

Portrait Martina Pfluger | | JW Team

Martina Pfluger | | JW Team

JW Bundesvorstandsmitglied

15.5.2019

Zwei Frauen im Verkaufsgespräch
© JW

Es ist kaum mehr aus unserem Leben wegzudenken und die Bedeutung steigt immer mehr: Shoppen im Internet. Bequem von zu Hause, ob tagsüber, nachts oder am Wochenende – 24 Stunden lang. Die Shoppingzeiten werden an die eigenen Bedürfnisse angepasst, ob über den Laptop, Tablet oder übers Handy. Die Welt des Onlineshoppings steht einem immer offen. Im Internet surfen, was entdecken, klick, klick, klick und dann heißt es nur noch abwarten, bis das Paket nach Hause geliefert wird.

Mit ein wenig Glück ist man gerade anzutreffen, ansonsten hängt ein gelber Zettel an der Tür oder liegt im Postfach, dass das Paket abzuholen ist. Prinzipiell bequem, einfach, problemlos. Amazon, Zalando – wer kennt die Onlinekonzerne nicht? Und die Verlockung aufgrund des Preises und des kostenlosen Versandes ist natürlich groß. Aber, ob das schlussendlich für die österreichische Wirtschaft gut ist? Schließlich darf man hier auf keinen Fall vergessen, dass solche Großkonzerne keine oder kaum Steuern in Österreich zahlen und somit unseren Standort erheblich schwächen.

Geschäftswüsten in den Straßen

Erste Ergebnisse sind leider schon sichtbar, wenn man bewusst mit offenen Augen durch die Städte spaziert. Ich sehe jeden Tag viele Unternehmen, die ihre Geschäftslokale geschlossen haben. Wir Unternehmer wissen: Das bedeutet zumeist auch, dass die dort Angestellten ihren Job verloren haben. Durch den Schwund an Geschäften verlieren Einkaufsstraßen ihr Charisma oder verschwinden überhaupt. Die Stadtbilder ändern sich. Doch gerade all die Geschäfte machen ein Stadtbild so richtig aus. Beispielsweise muss man hier nur kurz an die vorweihnachtliche Zeit denken – alles funkelt und strahlt und beim Shoppen steigt die vorweihnachtliche Freude.

„Kauf regional!“ So sollte die Devise lauten! Achten wir darauf, die österreichischen Unternehmen, die österreichische Wirtschaft zu unterstützen. Sie schaffen und erhalten Arbeitsplätze und Lehrstellen und zahlen die heimischen Steuern. Wir Unternehmer erhalten nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Gesellschaft und den Staat.

Was shoppen so einzigartig macht

Eines möchte ich festhalten: Für mich persönlich gibt es viele essenzielle Merkmale beim Erwerb von Produkten im stationären Handel. Angefangen vom typischen Shoppinggefühl und dem einzigartigen Shoppingerlebnis – sei es alleine oder mit dem/der PartnerIn oder dem Freundeskreis. Die Zeit bewusst erleben und genießen, auf den Straßen schlendern, in ein regionales Handelsgeschäft reingehen und in diese Welt eintauchen. Dazu kommen die persönliche Kommunikation und die fachgerechte Beratung mit dem Verkaufspersonal. Und natürlich die wesentlichsten Faktoren überhaupt: angreifen, fühlen, mitnehmen!

Der Spagat zwischen digital und analog

Viele regionale Unternehmen sind heutzutage schon online vertreten und bieten einen eigenen Onlineshop an. Ich bin mir sicher, dass jede und jeder von uns über Möglichkeiten nachgedacht hat, wie wir die Vorteile des Onlineshoppings für unser Unternehmen nützen können. Wenn wir es schaffen die Wertschöpfung aus dem Onlinebereich in Österreich zu halten, gewinnen wir alle!

Bewusst leben, bewusst konsumieren

Alles hat sein Für und Wider, auch Onlineshopping. Im Endeffekt sollten wir alle ein wenig bewusster Leben und mehr auf die Region, auf die österreichische Wirtschaft und all deren Faktoren, achten! Ganz nach dem Motto: Kauf Regional! Geht’s der lokalen Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut!

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