Österreich investiert: Ein starker Hebel für Wachstum und Beschäftigung

Investieren wir jetzt in die heimischen Unternehmen und stärken wir die Regionen. Neue Studie belegt: Mit einem Beteiligungsfreibetrag setzen wir einen Investitionsanreiz der 334 Mio. Euro an Wertschöpfung und 4.600 Arbeitsplätze bringen würde.

Portrait Christiane Holzinger | JW Team

Christiane Holzinger | JW Team

JW Bundesvorsitzende

17.12.2020

Bild zeigt Christiane Holzinger mit Kollegin bei einer Veranstaltung
© JW

Österreichs Wirtschaft braucht jetzt dringend mehr Wachstum, höhere Beschäftigung und Krisenfestigkeit. Investitionen und bessere Eigenkapital-Ausstattung für die Unternehmen sind deshalb ein Gebot der Stunde.

Mit einem Beteiligungsfreibetrag (d. h. einem steuerlichen Anreiz für Investoren und private Anleger, in heimische Unternehmen zu investieren) käme frisches Geld punktgenau dort an, wo es gebraucht wird.

Der Zeitpunkt war noch nie günstiger, die Dringlichkeit nie höher. Die Unternehmen brauchen jetzt frisches Eigenkapital, um aus der Krise durchstarten zu können. Wir als Junge Wirtschaft haben immer gesagt, der wirksamste Hebel, um die Wirtschaft nachhaltig anzukurbeln, lautet: Runter mit Steuern und Bürokratie, rauf mit Investitionen und Konsum. Jetzt können wir das stichhaltig belegen.“

Das Forschungsinstitut Economica hat nämlich die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen eines Beteiligungsfreibetrages für Österreich berechnet. Die Eckpunkte:

  • Modell: Ausgegangen wurde von einem Beteiligungsfreibetrag als Sonderausgabe (Steuerfreibetrag) von max. 100.000 Euro pro Steuerpflichtigem über einen Zeitraum von 5 Jahren für Eigenkapital- oder eigenkapitalähnliche Investitionen in Kapitalgesellschaften in Österreich.
  • Zielgruppe: Potenzielle Adressaten sind 82.400 operativ tätige Unternehmen (GmbH). Laut Umfragen ist ein Fünftel davon an alternativem Eigenkapital interessiert (bereits vor der Covid-Pandemie.
  • Investment: International sind Beträge zwischen 17.000 und 25.000 Euro je Investor und Unternehmen üblich
    Gesamtinvestition: Zu erwarten wäre demnach ein Gesamtinvestment von bis zu 384 Mio. Euro in heimische Unternehmen.
  • Fiskalische Effekte: Steuerausfällen von 202 Mio. Euro stehen über fünf Jahre Mehreinnahmen von 141 Mio. Euro gegenüber. Dank der Wachstumseffekte fällt der Saldo ab dem Ende des 7. Jahres positiv aus.
  • Wachstum und Beschäftigung: Die zusätzliche Wertschöpfung beläuft sich auf bis zu 334 Mio. Euro (261 Mio. aus Investitions-, 73 Mio. Euro aus Wachstumseffekten) sowie 4.600 Arbeitsplätze über den Zeitraum von fünf Jahren; eine zusätzlich investierte Million schafft 12 Jobs.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut Economica sieht die Chancen, dass ein Beteiligungsfreibetrag in Anspruch genommen würde in Österreich derzeit als sehr günstig an und meint, die Haushalte haben mehr angespart und die Bereitschaft der Unternehmen, über alternative Finanzierungsformen nachzudenken, ist ebenfalls groß.

Österreich würde damit ein fehlendes Puzzleteil ergänzen: In 19 Ländern, darunter 11 EU-Staaten, gibt es bereits unterschiedliche Formen der steuerlichen Begünstigung für Risikokapital, das in (Klein-)Unternehmen investiert wird.

Das ist keine Forderung ins Blaue hinein, die Bundesregierung hat die Maßnahme sogar in ihrem Arbeitsprogramm 2020-2024 niedergeschrieben. Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit reif dafür, Österreichs Unternehmen zu unterstützen? Ich sehe darin ein großes und langfristiges Potenzial dafür: Allein die privaten Haushalte bunkern derzeit täglich fällige Einlagen von 167 Mrd. Euro, die in der aktuellen Zinsflaut laufend an Wert verlieren. Dieses Kapital kann viel produktiver eingesetzt werden. Am besten, indem damit der Expansionsdrang und die Innovationskraft rot-weiß-roter Unternehmen gefördert werden. Wir wollen zeigen, dass es in Österreich große Bereitschaft zum Investieren gibt, wenn die Anreize und Rahmenbedingungen passen.

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