New World of Work

Unsere Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Unternehmer spüren es bei ihren Mitarbeitern. Mitarbeiter spüren es bei der Bewältigung ihrer Aufgaben. Doch hinter dem Begriff „New Work“ steckt mehr als nur ein Modebegriff.

Portrait Christoph Heumader | JW Team

Christoph Heumader | JW Team

JW Bundesvorstandsmitglied

9.12.2019

Mehrere junge Menschen bei einer Besprechung
© JW

Chance, Risiko, Trend – all das scheint „New Work“ zu sein, wenn man sich in seiner Umgebung umhört oder bewusst in Firmen reinhört. Diskussionen auf Team- und Führungsebene machen rasch klar, ob und wie weit sich Unternehmen mit diesem „Trend“ schon beschäftigt haben. Themen wie „schlanke Führung“, „mobiles Arbeiten“ und „Mitarbeiter motivieren“ werden dabei diskutiert. Letztendlich geht es aber – ähnlich wie bei der Digitalisierung – um eine Transformation und damit der vollständigen Ablöse der bisher bekannten Arbeitswelt.

New Work + Digitalisierung erleichtert unser Leben

Der erste Schritt, der gesetzt werden muss, um in die richtige Richtung zu steuern, hat mit unserer Denkweise, Haltung und bisherigen Einstellung zu tun: Wir müssen an einem gemeinsamen Mindset arbeiten, um die Herausforderungen in einer Organisation als zusammenhängend und nicht als konträr zu verstehen.

Beispiele dafür sind: Hürden in den Führungsebenen abbauen, Mitarbeiter selbstständig arbeiten lassen, als Arbeitnehmer sich mit dem Unternehmen identifizieren, Höhe der Gehälter und der Urlaubstage gemeinsam diskutieren und festlegen (oder transparent machen) sowie hierarchische Strukturen durch moderne Führung ersetzen.

Mehr Leader, weniger Chefs

Die Zeiten, in denen Chefs ihren Mitarbeitern genau sagen mussten, wie sie ihre Arbeit zu machen haben, sind vorbei. Es geht darum, Arbeit innovativ zu organisieren, statt Arbeit nach Vorschrift zu machen. Chefs sollen führen und nicht befehlen – also Leader sein. Arbeit darf sogar Spaß machen, solange diese einen wertvollen Beitrag für das Unternehmen liefert.

Immer mehr Organisationen legen deshalb Wert auf professionelles Coaching. Man arbeitet gemeinsam an einer agilen und lernenden Organisation, die mehr Effizienz und mehr Freiheiten für alle Beteiligten verspricht.

Arbeiten von Zuhause

Viele Führungskräfte wissen bereits, dass sie bestehenden und neuen Fachkräften etwas bieten müssen. Immerhin suchen sich die meisten Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber aus und nicht (mehr) umgekehrt. Und wenn das Unternehmen nicht „cultural fit“ genug für einen ist, geht man einfach zum Mitbewerb. Neue Arbeitsweisen im Betrieb einbauen oder zumindest zulassen (zB Arbeiten von Zuhause) sind nicht nur ein absoluter Wettbewerbsvorteil, sondern werden bald zum Must-have!

Arbeiten von überall

Während viele noch über diese „alten“ neuen Arbeitsweisen diskutieren, beschäftigen sich einige schon mit einer Weiterentwicklung: Arbeiten von überall. Die Gründe hierfür: Es steigert die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter, die Qualität bleibt gleich (oder wird höher), das Unternehmen spart Geld (weniger Büroflächen) und das monatliche Einkommen der Mitarbeiter steigt (Lebenserhaltungskosten sinken)*.

Für Unternehmen ist es dabei natürlich schwierig, eine Unternehmenskultur zu etablieren, wenn die Mitarbeiter nicht alle am gleichen Platz sind. Doch ein regelmäßiger Austausch sowie Diskussionen von Angesicht zu Angesicht sind von Zeit zu Zeit ohnehin notwendig – also kann dieses „überall“ nicht allzu weit weg sein.

Vor allem erfahrene, ältere Mitarbeiter spielen hierbei eine große Rolle und bekommen meines Erachtens eine echte Aufwertung, wenn sie ihre Erfahrungen in die Organisation einbringen wollen. Denn Mitarbeiter die wissen, wie sie ihren Job zu erledigen haben, unabhängig sind und die virtuellen Möglichkeiten zum Arbeiten von überall bekommen, möchten länger im produktiven Leben bleiben, statt mit 60 schon in Pension zu gehen.*

* forbes.com

Christoph Heumader ist Bundesvorstandsmitlied der Jungen Wirtschaft. Der Oberösterreicher studierte Software Engineering und führt seit 2008 die Internetagentur „Mühlviertel Web“ in Freistadt. Heumader beschäftigt sich seit 2010 mit den Themen „agile“ & „lean“ und fokussiert sich dabei auf agile Softwareentwicklung und agiles Projektmanagement.

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