Mit klaren Botschaften den „Reset“ meistern!

Botschaften, die ankommen, sind einfach, direkt und präzise – und entsprechen zudem der sprachlichen Diktion des Empfängers. Doch es geht nicht nur um die Wortkunst, sondern vielmehr auch um des Pudels Kern. Der Leitfaden zeigt wie's geht.

Portrait Sabine Pöhacker  | Gastautorin

Sabine Pöhacker | Gastautorin

Gründerin und Eigentümerin der Agentur comm:unications

24.7.2020

Foto zeigt Sabine Pöhacker
© JW

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte: „Wir müssen den Tiger bekämpfen und zähmen!“. Sein Premier Edouard Philippe meinte eher lapidar: „Den Virus sollte keiner von uns auf die leichte Schulter nehmen“. Es erübrigt sich, welche Botschaft besser von den Menschen verstanden wird.

Nicht nur die zivile Bevölkerung, auch Kunden und Mitarbeiter benötigen Vorgaben, sowohl was den Umgang mit dem Virus als auch das Unter­nehmen selbst betrifft. Wo steht die Firma, welche Werte sind maßgeblich, wohin geht die Zukunft?

Durch die Krise lenken

Gute Führungskräfte antizipieren, was zu erwarten ist. Kardinalfehler hingegen sind falsche Versprechen, wider­sprüchliche oder unklare Aussagen, die zu Falschinterpretationen führen. In vulnerablen Zeiten, wo niemand genau weiß, wohin die Reise geht, ist das Festlegen von Zeithorizonten – ganz im Sinne der Krisenkommunikation – eine legitime Überbrückungshilfe. (Die österreichische Regierung hat diese stufenweise Informationstaktik relativ gut gemeistert.)

Treffsicher

An manchen Botschaften ist nicht zu rütteln. Eine STOP-Tafel sagt alles.  Doch auch in Unternehmen und Organisationen wird Clear Messaging immer vordringlicher. Der Grund liegt auf der Hand: Klare Botschaften dringen schneller ins Gehirn, werden leichter aufgenommen und preschen idealerweise bis ins limbische System vor. „BMW und die Freude am Fahren“, „Nur ein Mercedes ist ein Mercedes“ oder „Manner mag man eben“ benötigen keine Erklärungen. Auch Barack Obamas „Yes, we can“, Angela Merkels „Wir schaffen das“ oder Martin Luther Kings „I have a dream“ haben Massen bewegt. Dass diese Verknappung Kunstfertigkeit erfordert, wusste schon Blaise Pascal, der sich 1656 am Ende eines zu lang geratenen Briefs wie folgt entschuldigte: „es fehlte mir die Zeit, mich kürzer zu fassen“.

Messaging als Spitze des Eisbergs

Dennoch: neben glasklaren Informationen geht es vorgelagert um Inhalte und Themen. Und genau hier tun sich viele schwer. Oft sieht man in Unternehmen mit vielen Abteilungen (oder auch Regierungen mit vielen Ministerien) vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr: jeder informiert jeden und am Ende weiß keiner, was er tun darf oder lassen sollte.

Gerade jetzt wird schmerzhaft erlebbar, was alles verabsäumt wurde. Um rasch wieder an Terrain zu gewinnen, sind Verantwortliche gefordert, Kommunikationsprozesse zu überdenken oder gar neu aufzusetzen – von der Zielsetzung und Positionierung, über das Themensetting und das messerscharfe Zuspitzen von Botschaften bis zu ihrer Verbreitung. Auf den Punkt gebracht: Was ist das Ziel? Und wer sagt was, wann, wem und wie?

Sabine Pöhacker, MSc ist Gründerin und Eigentümerin der Agentur comm:unications – Agentur für PR, Events & Marketing, die zu den Top 20 Agenturen in Österreich zählt und Partner im viertgrößten PR-Agenturennetzwerk der Welt – PROI Worldwide – ist. Pöhacker ist auf die Kommunikationsgestaltung von Unternehmen und Organisationen sowie auf Changemanagement spezialisiert und zertifizierte Business-Coach.  www.communications.co.at

Dein Gastbeitrag für den Blog!

Du hast einen interessanten Beitrag, den du mit jungen Unternehmerinnen und Unternehmern teilen Möchtest?
Wir freuen uns von dir zu hören!

Gastbeitrag einreichen

Das könnte dich auch interessieren:

Congress Center
© @ JW

JW-Summit 2023 Impressionen Tag 1

Rückblick des JW-Summits im Congress Center Villach

Mehr lesen
Portrait Junge Wirtschaft

Junge Wirtschaft

10.10.2023

junge wirtschaft
©  

JW Summit 2023: Themenblock Finanzen

Beim JW Summit 2023 diskutierten Experten wie Finanzminister Magnus Brunner und Unternehmer Gerald Hörhan die Herausforderungen und Chancen am Finanzmarkt. Monika Köppl-Turyna betonte ausgewogene Finanzpolitik, Claudia Müller die Bedeutung von Finanzbildung für Frauen.

Mehr lesen
Portrait Junge Wirtschaft

Junge Wirtschaft

9.10.2023

junge wirtschaft
©  

JW Summit 2023: Themenblock New Work

Der JW Summit 2023 erforschte die "New World of Work" und hinterfragte, ob es sich dabei um einen vorübergehenden Trend handelte oder um einen tiefgreifenden, nachhaltigen Wandel in der Arbeitswelt. Experten wie Maximilian Lude und Nora Dietrich boten Einblicke, während ein hochkarätiges Panel die damaligen Entwicklungen und Herausforderungen diskutierte.

Mehr lesen
Portrait Junge Wirtschaft

Junge Wirtschaft

9.10.2023