Wenn wir jemanden das sagen hören, fragen wir uns heimlich, was dieser Mensch an illegalen Substanzen zu sich genommen hat. Permanenter Wandel bockt nicht. Er bringt zu viel Ungewissheit. Das gilt für einen Großteil dieser zwangs-agilisierten Gesellschaft.
Den Gang wechseln, die Richtung ändern und dabei trotzdem Zusammenhalt und Sinnstiftung erleben und erzeugen? Kurioserweise mögen wir das nicht wirklich, dieses permanente Neu-Ausrichten zwischen dem Feiern des Gestern „Machen wir so wie immer“ und dem abgeklärten Globaliserungs-Hangover „Lass mich, ich hab´ New Normal“. Aber wir erzeugen dieses Spannungsfeld in einem solchen Speed, als gäbe es einen Welt-Pokal zu gewinnen. Mittendrin steckt unser 21st-Century-Anspruch „Musste dich eben anpassen. Darwin und so. Survival of the fittest.“ Ohne es zu merken oder wahrhaben zu wollen, erschaffen wir eine Zukunft, in der Intelligenzquotient oder die Emotionale Intelligenz beide viel weniger bedeuten als unsere schnelle Anpassungsfähigkeit. Enter AQ statt IQ!
Warum ist das so erwähnenswert?
Viel zu oft stecken wir den Kopf in den mentalen Sand und schütten noch ein wenig emotionalen Kies obendrauf, damit wir die Rübe erst recht nicht mehr erheben können, um der Zukunfts-Ungewissheit intelligent ins Gesicht zu lachen. Mein Impuls am 25.9.21 will das ändern. Es stärkt Menschen in der zentralen Kompetenz des 21. Jahrhunderts, in ihrem AQ, ihrem Adaptability-Quotienten. Denn per Definition soll dieser uns helfen, uns an eine sich verändernde und/oder anspruchsvolle Umwelt anzupassen und so zu unserem Überleben beitragen. Es gibt nur ein Problem. Die „Anpassung“ hat ein Imageproblem, sie klingt nach einem Glücksdefizit. Sie scheint Menschen zu fordern, die sich mit weniger zufrieden geben sollen. Noch unglücklicher im Sprachmarketing steht aktuell wohl nur „Veränderung“ da. Die beiden Begriffe sind die Bonny und Clyde unserer gesellschaftlichen Fortentwicklung; hassgeliebte Radikalinskis, mentale Unruhestifter, zu denen wir uns tagtäglich positionieren müssen.
Dr. Carl Naughton arbeitet als Wirtschaftspsychologe an der Schnittstelle zwischen Mensch und Organisation. Er nutzt seine Expertise und die Ergebnisse seiner Forschung aus der Positiven Psychologie in den Alltag von Unternehmen. Sein Ansatz der "4 Open Minds" unterstützt Menschen im Umgang mit dem Wandel und bietet Kompetenzen für das gelungene Leben in unsicheren Zeiten. Erkenntnisse rund um die berufliche Neugier, die Zuversicht, den Zukunftsmut und die Positivity erlauben einen echten Update der Change- und Lernkultur.
Beim JW Summit 2021 war Carl Naughton mit seiner Keynote Agiles Arbeiten - Hadern oder Handeln am Samstag, 25.9.2021: 13:25 - 14:25 Uhr dabei. Präsentation zur Keynote (PDF)