Die Gründungszahlen 2020 sind da und sie sind beachtlich: Exakt 2.948 Neugründer - inklusiver der selbstständigen Personenbetreuer - wagten 2020 den Sprung in die Selbstständigkeit. Das sind mehr als 245 neue Unternehmen pro Monat in Tirol.
„Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass wir in Tirol trotz dieser herausfordernden Situation im Jahr 2020 einen Anstieg der Gründerzahlen sehen. Es zeigt sich, dass wir in Tirol starke Jungunternehmer und motivierte Neugründer haben, die positiv und motiviert in die Zukunft blicken. Das freut mich sehr“, so Dominik Jenewein, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Tirol. „Jungunternehmer sind mutig und offen für ständige Veränderungen. Vor allem in Zeiten der Pandemie ist dies das Um und Auf."
Das stärkste Motiv für Gründer den Schritt zum eigenen Unternehmen zu wagen, ist mit 70 Prozent "sein eigener Chef sein zu wollen", die diese Entscheidung mit sich bringt. "Für rund 69 Prozent ist das Hauptmotiv die Flexibilität in der freien Zeit- und Lebensgestaltung und knapp 64 Prozent wollen die Verantwortung, die sie als Angestellter tragen, ins eigene Unternehmen einbringen“, erklärt der Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft.
Erfolg durch Erfahrung
"Tirols Gründer stürzen sich nicht unvorbereitet in die Selbstständigkeit, sie sammeln zuvor Praxiserfahrung im Beruf, wie das Durchschnittsalter von 37,7 Jahren 2020 deutlich macht", erklärt der Landesvorsitzende. 28,5 Prozent der Neugründungen gehen auf das Konto von Personen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren zurück, gefolgt von der Altersgruppe 20 bis 30 Jahre mit 26,8 Prozent.
Bei der geschlechtsspezifischen Auswertung der Gründungsstatistik zeigt sich deutlich, dass Tirols Gründerinnen mit knapp über 50 Prozent einen Schritt voraus sind. Was die verschiedenen Sparten anbelangt, verzeichnet das Gewerbe und Handwerk mit 1.334 fast die Hälfte aller Neugründungen. Der zweithöchste Anteil entfällt auf den Handel mit 739 Neugründungen, gefolgt von Information und Consulting mit 507. "Die ermittelte Lebensdauer von neu gegründeten Unternehmen ist insgesamt hoch: Nach drei Jahren existieren noch drei von vier Unternehmen, nach fünf Jahren noch rund zwei Drittel."
Anlaufstelle für Gründer
Wichtigste Servicestellen für den Unternehmensstart bleiben die Beratungsleistungen des Gründerservices der Wirtschaftskammer Tirol und die WK-Bezirksstellen. 2020 wurden mehr als 4.500 Beratungen verzeichnet. "Optimale Planung und gezielte Vorbereitung sind Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Unternehmensstart. Die Tiroler Wirtschaftskammer unterstützt Gründer dabei jederzeit gerne und bietet professionelle Unterstützung an. Die Gründer schätzen das kompetente Informationsangebot unseres Gründerservice und nehmen dieses auch gern in Anspruch", freut sich Dominik Jenewein und fügt an: „Damit Mut und Entschlossenheit zum Gründen, gerade auch in Zeiten der Krise, erhalten bleiben, ist auch die Politik gefordert. Wir müssen weiterhin konsequent an allen Forderungen für die idealen Rahmenbedingungen festhalten. Das sind vor allem bürokratische und steuerliche Entlastungen.“