Frau Baumgartner, wie sind Sie auf das EYE-Programm aufmerksam geworden?
Ich bin durch meine Freundin und Wiener Unternehmerin Asetila Köstinger aus Wien auf das Programm aufmerksam geworden. Sie empfängt über das EYE-Programm seit Jahren junge Frauen aus ganz Europa, meist aus Albanien, bei sich. Ich konnte aktiv und live miterleben, wie bereichernd es für alle Beteiligten ist, wenn man diese jungen Menschen in das eigene Unternehmen integriert. Diese positiven Erfahrungen haben mich überzeugt, selbst als Gastunternehmerin teilzunehmen.
Was unterscheidet die EYE Teilnehmer:innen von klassischen Praktikant:innen?
Der entscheidende Unterschied liegt in ihrer Eigenständigkeit und Selbstwirksamkeit. EYE-Teilnehmer:innen überlegen sich anscheinend genau, was sie wollen und wohin sie wollen. Wir haben dann vor Start einen gemeinsamen Plan und klare Intentionen entwickelt. Das ist ein ganz anderes Mindset schon von Anfang an. Ich hatte speziell Glück mit Anna, weil sie ein besonders selbständiger und extrem schnell lernender Mensch ist. Sie bringt eigene Ideen ein und treibt Projekte proaktiv voran, anstatt auf Anweisungen zu warten.
Was würden Sie sagen, wie können Unternehmerinnen von dem Programm profitieren, insbesondere in der Rolle als Gastunternehmerin?
Unternehmerinnen können in vielerlei Hinsicht profitieren. Ganz wichtig ist, dass man in vielen Vorgesprächen bereits online herausfindet, wie dieser Mensch tickt. In meinem Fall war Anna wissbegierig und hat sich sehr gut vorbereitet. Und jetzt lernen wir in vielerlei Hinsicht voneinander. Ich lerne vor allem meinen Horizont in Richtung Litauen zu erweitern – ich höre inzwischen nur die tollsten Geschichten von dort, und wir planen jetzt schon weitere europäische Projekte zusammen.
Es ist unglaublich bereichernd zu wissen, dass es sich für Anna nicht wie Arbeit anfühlt, was sie für mich selbständig erledigt, sondern dass es für sie wertvolle neue Skills sind, die ich ihr nahebringe. Es ist faszinierend zu sehen, wie groß die Lernkurve ist. Ich übertrage ihr so viel Eigenverantwortung wie möglich, das heißt 2-3 Arbeitsmeetings pro Woche reichen uns aus, um dann wieder getrennt aber gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten. Ich will ja nicht, dass sie meine Sichtweisen übernimmt, sondern versteht, warum wir etwas machen wollen und dann eigene Ideen einbringt. Das klappt hervorragend.
Wie sieht der ideale Austausch aus und an welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?
Der ideale Austausch basiert auf gegenseitigem Respekt und einer klaren Vision für die Zusammenarbeit. Bei uns funktioniert das wunderbar, weil wir von Anfang an offen kommuniziert haben und wir geteilte Werte haben. Anna bringt frische Perspektiven in mein Unternehmen EXPEERTS.club ein, während ich ihr meine Erfahrungen im Aufbau einer globalen Community und der Gestaltung von transformativen Lernräumen weitergebe.
Aktuell arbeiten wir an der Promotion für unser Women's Business BoostCamp im September. Anna hat dafür eine umfassende Content-Strategie entwickelt und setzt diese auf verschiedenen Plattformen um. Zudem entwickeln wir gemeinsam das Konzept für die EXPEERTS.circles Herbst Kickoff Events, ein Format für Unternehmerinnen weltweit, die sich in kleinen, feinen 5-er Gruppen gegenseitig coachen und an ihren Zielen arbeiten.
Was ich besonders wertvoll finde: Durch Annas internationale Perspektive erreichen wir nun auch Zielgruppen außerhalb des deutschsprachigen Raums. Wir entwickeln gerade Konzepte, wie wir das EYE-Programm auch nach Annas offizieller Zeit bei mir weiterführen können – denn wir haben beide erkannt, dass unsere Zusammenarbeit eine echte Win-win-Situation ist.