Faire Zukunft für alle Generationen 

Junge Wirtschaft OÖ fordert Fairness- und Wachstumspaket

Stark gestiegene Preise, wachsende Schulden, eine drückende Steuerbelastung, der Klimawandel und ein immer teureres Pensionssystem setzen junge Betriebe und den ganzen Wirtschaftsstandort Oberösterreich massiv unter Druck. „Wir brauchen daher mehr Fairness bei entscheidenden Zukunftsfragen. Viele haben Angst, durch notwendige Veränderungen etwas zu verlieren und machen keinen Druck für Reformen. Umso wichtiger ist, dass wir als Junge Wirtschaft die längst notwendigen Maßnahmen und Schritte einfordern“, so Michael Wimmer, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Oberösterreich. Die jungen Wirtschaftstreibenden sind seit jeher ein wichtiger Motor für die oberösterreichische Wirtschaft. Knapp 29.800 junge Selbstständige sorgen für Fortschritt und Innovation, tragen zur Wirtschaftsleistung bei und sind als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber von heute und morgen unersetzlich. „Auf uns kommt es mehr denn je an! Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig den jungen, unternehmerischen Spirit weiterhin zu fördern und mit gutem Beispiel voranzugehen“, ist Wimmer überzeugt.

#MEHR Wohlstand durch mehr Unternehmertum

Im Mittelpunkt der Forderungen der Jungen Wirtschaft stehen:

  • nachhaltige Pensionen und Budgets,
  • mehr Leistungsanreize, 
  • zukunftsgerichtete Investitionen
  • und generationengerechte Klimaziele.

Sowohl der langfristig anwachsende Schuldenberg beim Budget als auch das immer teurere Pensionssystem erfordern dringend ein konsequentes Umsteuern. 2023 müssen bereits 25 Mrd. Euro an Steuereinnahmen für die Pensionen aufgewendet werden. Um das Pensionssystem auf nachhaltige und finanziell solide Beine zu stellen, müssen aus Sicht der Jungen Wirtschaft OÖ weitere Anreize zu längerer und mehr Vollzeitarbeit gesetzt werden. Wenngleich durch die Abschaffung des Dienstnehmeranteils der Pensionsversicherungsbeiträge bis zur doppelten Geringfügigkeitsgrenze sowie die Erhöhung des Bonus für ältere Arbeitnehmer kürzlich bereits wichtige Schritte gesetzt wurden. Die Einführung einer KESt-Behaltefrist soll zudem als Turbo für die Kapitalmarktentwicklung und die Altersvorsorge wirken. Daneben braucht es auch Freibeträge für private Beteiligungen an KMU und Startups, um Wachstums- und Zukunftsprojekte voranzutreiben. Übergeordnetes Ziel ist, die Klimaneutralität und Standortattraktivität nachhaltig in Einklang zu bringen. Michael Wimmer: „Als Junge Wirtschaft Oberösterreich, die für die gesamten Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer in diesem Land spricht, fordern wir daher: 

  • Eine aktive Rückkehr zu nachhaltiger Budgetpolitik: Es braucht eine behutsame wirtschaftsfördernde, aber aktive Rückkehr zu einer nachhaltigen Budgetpolitik sowie die Absicherung des leistungsfähigen Sozialstaats und solide Staatsfinanzen durch strukturelle Reformen.
  • Die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags: Zur Mobilisierung von bereits vorhandenem privatem Kapital für KMU und Startups soll ein Steuerfreibetrag von bis zu 100.000 Euro, verteilt über fünf Jahre (max. 20.000 Euro pro Jahr) umgesetzt werden. 
  • Eine Senkung der Lohnnebenkosten ohne Leistungsreduktion: Ziel ist, die Lohnnebenkosten auf unter 35 Prozent (derzeit 46,8 Prozent) zu senken. Sämtliche finanzielle Spielräume für eine Senkung der im internationalen Vergleich hohen Lohnnebenkosten müssen ausgeschöpft werden. 
  • Die Anhebung der GWG-Grenze und Kleinstunternehmerregelung: Als Impuls für Investitionen und im Sinne der Verwaltungsvereinfachung soll die GWG-Grenze (= Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter) von 1000 auf 1500 Euro angehoben werden. Eine Erhöhung der Kleinstunternehmerregelung mit 2025 auf 85.000 Euro soll für weitere Entbürokratisierung sorgen.“

#MEHR Generationengerechtigkeit

„Es braucht in vielen Bereichen dringend eine Anpassung an die heutige Situation, um gerechte Verhältnisse für die kommenden Generationen zu schaffen!“, ist Wimmer überzeugt und fordert: 

  • Kinderbetreuungs- und Kinderbildungsmöglichkeiten ausweiten: Die Betreuungsangebote für Kinder müssen bedarfsgerecht ausgebaut und flexibel weiterentwickelt werden. Ein qualitativer und quantitativer Ausbau des Angebots schafft Chancengerechtigkeit für Kinder, Wahlfreiheit für Eltern und Wertschöpfung in unserem Land. Die angekündigte Kinderbetreuungsoffensive der Bundesregierung und die Maßnahmen der OÖ Landesregierung sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. 
  • Nachhaltigkeitsautomatismus schaffen: Steigt die Lebenserwartung, soll automatisch auch das Pensionsantrittsalter erhöht werden. Das gibt auch den jüngeren Generationen Sicherheit für ihre Pensionen.
  • KESt-Behaltefrist für Investitionen: Langfristige Investitionen fördern die Kapitalmarktentwicklung und damit die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich. Die Einführung einer KESt-Behaltefrist für „grüne“ Wertpapiere könnte zudem als Turbo für Kilmaschutzinvestitionen wirken. 
  • Klimaschutz mit Hausverstand: Die Klimapolitik muss nicht nur unternehmerischer, sondern auch technologieoffener agieren. Die Potenziale der Unternehmen für Klimaneutralität müssen entfesselt werden, statt mit neuen Hürden, Strafen und Verboten ökologische Transformationen zu erschweren.

#MEHR Arbeitskräftepotenziale mobilisieren und Arbeitskräfte sichern

„Die Fachkräfte fehlen weiterhin und treffen besonders die Jungunternehmerinnen- und Jungunternehmer hart, denn sie stehen im Kampf um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Konkurrenz mit großen Konzernen. Aus diesem Grund muss der Arbeitsmarkt voll ausgeschöpft werden, damit fehlende Arbeitskräfte nicht wie ein Bremsklotz das Unternehmenswachstum behindern“, beschreibt Wimmer die Situation.

  • Anreize für längere Beschäftigung: Länger arbeiten muss sich mehr auszahlen! Die geplante Abschaffung des Dienstnehmeranteils der Pensionsversicherungsbeiträge bis zur doppelten Geringfügigkeitsgrenze sowie die Erhöhung des Bonus für ältere Arbeitnehmer sind sinnvolle, erste Schritte, um den akuten Arbeitskräftemangel zu lindern. Dennoch braucht es langfristig weitere Maßnahmen für mehr Generationengerechtigkeit und zur Absicherung unserer Sozialsysteme.
  • Weiterer Ausbau der Steuerbegünstigung von Überstunden: Derzeit sind nur 10 Überstunden steuerfrei. Die Bundesregierung hat hier angekündigt, die steuerbegünstigten Überstunden von derzeit 10 auf 18 Überstunden im Monat zu erhöhen, dies ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Mitarbeitende, die zur Leistung von Überstunden bereit sind, sollten nicht gebremst, sondern belohnt werden. Mit der Ausweitung von steuerbefreiten Überstunden schafft man eine Win-WinSituation, bei der alle Seiten profitieren: den Arbeitnehmern bleibt mehr Netto vom Brutto und die Unternehmen können den akuten Personalmangel lindern.
  • Einschränkung des geringfügigen Zuverdiensts zum Arbeitslosengeld 

„Den Wirtschafts- und Lebensstandort Oberösterreich können wir nur gemeinsam zukunftsfit machen. Dazu müssen wir jetzt Aufgaben und Kompetenzen neu verhandeln. Schuldenberge und Retro-Politik dürfen uns nicht die Zukunftsaussichten verstellen. Denn die Zukunft der Wirtschaft ist unser gemeinsamer Job“, gibt Wimmer den Auftrag an die öffentliche Hand, die geforderten Maßnahmen umzusetzen. Mehr über das Fairness- und Wachstumspaket der Jungen Wirtschaft Oberösterreich unter: www.jungewirtschaft.at

Start-up-Paket greift Forderungen der Jungen Wirtschaft auf 

Das im Mai präsentierte Start-up-Paket wird junge Unternehmen zukünftig stärken und hochqualifizierte Fachkräfte dazu ermutigen, sich bei innovativen Unternehmen zu engagieren.

Eine besonders wichtige Neuerung ist die Einführung der neuen Kapitalgesellschaftsform „Flexible Kapitalgesellschaft (FlexKapG)“ speziell für Start-ups und innovative KMU. Diese erleichtert es Start-ups, Kapital aufzunehmen und Investoren anzuziehen. Die Gründungserleichterungen, insbesondere die Senkung des Stammkapitals auf 10.000 Euro bei GmbHs und FlexKapG, sind positive Schritte. „Die geschaffene Möglichkeit, Mitarbeitende am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen, stärkt zudem nicht nur ihre Motivation und Bindung, sondern fördert auch den Teamgeist in Startups. Wir freuen uns, dass auch diese Forderung der Jungen Wirtschaft aufgegriffen wurde“, so Wimmer.

#MEHR Junge Wirtschaft

Die Junge Wirtschaft Oberösterreich vertritt die Anliegen und Interessen von jungen Selbstständigen, Gründerinnen und Grünern, Start-ups sowie Betriebsübernehmenden und ist eine überparteiliche Netzwerkplattform innerhalb der WKO Oberösterreich für knapp 29.800 junge Selbstständige zwischen 18 und 40 Jahren.


Fairness- und Wachstumspaket


AGENDA 2023/2024


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