Seit April 2021 wird hier mit Hochdruck gebaut – rund 650 Personen arbeiten rund um die Uhr daran, dass ab Sommer 2026 CO₂-freier Strom aus Tiroler Wasserkraft produziert werden kann. Ziel ist es, durch einen zusätzlichen Speichersee samt Pumpspeicherkraftwerk die Energie des Sommers nutzbar für den Winter zu machen – ein essenzieller Beitrag zur heimischen Energieversorgung.
Das Projekt beeindruckte durch seine Ausmaße: Eine 330 Meter lange und 4,20 Meter breite Tunnelbohrmaschine frisst sich durch den Fels, bis zu 60 Meter Tunnel werden an guten Tagen geschafft. Bis jetzt wurden bereits rund 18 Kilometer in den Berg vorgetrieben. Das Besondere: Das gesamte Material für den Bau wird direkt vor Ort gewonnen – aus dem Tunnel, dem Steinbruch und Lagern im Tal. Auch die Staumauer wird nicht klassisch aus Beton errichtet, sondern als geschüttete Mauer – eine Bauweise, die mindestens 300 Jahre ohne nennenswerte Mängel bestehen bleibt. Im Gegensatz dazu müssen Betonstaumauern meist nach 80 bis 100 Jahren saniert werden
Beeindruckend war auch die Besichtigung der Kaverne – dem Herzstück des Kraftwerks. Dort wird künftig die Energie gespeichert und über ein 8,5 Kilometer langes Stollensystem transportiert. Die Inbetriebnahme ist etappenweise geplant: Zuerst soll der halbe Stausee gefüllt werden, dann startet der Probebetrieb, bis Ende 2026 soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein.
Die Teilnehmenden zeigten sich begeistert vom technischen Know-how, der Innovationskraft und dem nachhaltigen Zugang, mit dem hier gearbeitet wird. Ein großes Dankeschön an die TIWAG und Bauleiter Christian Schlatter für die spannenden Einblicke – ein Projekt, das zeigt, wie Tirol heute schon an der Energie von morgen arbeitet. Den gelungenen Nachmittag ließen die Teilnehmenden bei anregenden Gesprächen gemütlich ausklingen.